Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dauchingen

von der Gründung bis 2. Weltkrieg

1869 

„Da sich eine größere Anzahl Bürger und jüngere ledige Männer gebildet haben, um in der Gemeinde Dauchingen eine freiwillige Feuerwehr zu errichten. Sie machen sich durch ihre Unterschriften verbindlich, dem Korps 4 Jahre anzugehören und haben die Bestimmung, das durch Feuer bedrohte Eigentum und Leben der hiesigen Einwohner zu schützen und zu retten.

Mit diesem Text des Gründungsdokumentes beginnt die Geschichte unserer Wehr. 51 Männer fanden sich damals zu einer Feuerwehr zusammen um im Brandfall Leben und Gut der Mitmenschen zu retten. Früher wurde mit relativ einfachen Mitteln gearbeitet, und dementsprechend war der Erfolg nicht allzu groß.

Obwohl bereits bei der Gründung eine Kolbenpumpe zur Verfügung stand, sind in einer alten Aufzeichnung noch die Wasserträgerinnen erwähnt, welche das Löschwasser in Eimern zur Brandstelle schaffen mussten.

Die erste Satzung der neugegründeten Wehr trat am 28. Oktober 1869 in Kraft. Die vielen Anzeigen und Aufzeichnungen über Geldstrafen, die noch vorhanden sind, geben deutlich zu erkennen, wie ernst der Feuerwehrdienst genommen wurde und mit welcher Härte man die Satzung befolgte.   


1870

Da sich die bisherige Kolbenpumpe als nicht ausreichend erwies, beschlossen die Wehrmänner, dass eine neue moderne Saug- und Druckpumpe angeschafft werden sollte. Nachdem die Pumpe von der Gemeinde genehmigt wurde, erhielten die Wehrmänner noch im gleichen Jahr die neue moderne Saug- und Druckpumpe.   


1883

Wohl die größte Brandkatastrophe in der Geschichte der Dauchinger Wehr ereignete sich im Jahr 1883.

Sieben Häuser, die zu jener Zeit größtenteils aus Holz gebaut waren, wurden in der Hinterstraße Opfer der Flammen. Die Brandursache konnte nicht genau festgestellt werden, doch sprachen die Umstände dafür, dass es sich hier um Brandstiftung handelte. 


1887

Nachdem die Uniform der Wehr seit der Gründung aus Dillichanzügen bestand, wurde 1887 eine neue komplette Uniform gekauft. Ein Villinger Schneider fertigte dazu 64 Röcke an, das Stück zu 12,65 Mark. 


1893

Weil der Wehr das nötige Geld zur Anschaffung einer Fahne fehlte, veranstaltete sie eine Sammelaktion. Mit den auf diese Weise zusammengebrachten Mitteln konnte eine Fahne gekauft werden. Nach einer feierlichen Fahnenweihe wurde Sie schließlich der Wehr übergeben und konnte von nun an bei Umzügen und offiziellen Anlässen präsentiert werden. 


1905

Großbrand im Anwesen des Berthold Baumann. Das Gebäude brannte, trotz aufwendigen Löschversuchen, bis auf die Grundmauern nieder. 


1908

Das Gebäude von Mathäus Laufer brannte komplett ab. Die Feuerwehr konnte dies nicht verhindern, obwohl Sie alles dafür tat, dass Haus zu retten. 


1909

Brand bei Heinrich Bauer – Heinrich Storz.


1911   

Im Neckartal brannte die Talmühle zum ersten Mal nieder. 


1912

Josef Laufers Anwesen wurde Opfer der Flammen.


1913 

Ein weiterer Großbrand ereignete sich im Anwesen des Wilhelm Baumann.   


1917 

Nach vier ruhigen Jahren brannte in diesem Jahr das Gebäude des Bernhard Laufer ab.   


1919

Die Zeit des 1. Weltkrieges riss große Lücken in die Mannschaft. Viele Wehrmänner kamen im Krieg um. So wurde es notwendig, nach dem 1. Weltkrieg eine neue Feuerwehr zusammenzustellen. 


1920

Nach neun Jahren brannte die Talmühle ein weiteres Mal nieder.


1921

In der Zwischenzeit wurde die Feuerlöschpumpe immer mehr verbessert. Unter dem damaligen Bürgermeister Franz Schneider erhielt die Wehr für 23.000 Mark ihre dritte Kolbenpumpe. Voller Stolz berichtet der Schriftführer von der Übergabe und der ersten Hauptprobe mit der Spritze in der Vorderen Straße.


1925

Großbrand bei August Bertsche. Das Gebäude wurde völlig von den Flammen zerstört.   


1926

Es war schon lange der Wunsch der Feuerwehrmänner einen neuen Geräteraum für die ständig erweiterte Ausrüstung zu bekommen. Dieser Wunsch ging in diesem Jahr in Erfüllung.

Das heutige Wilhelm-Feder-Haus brannte nach einem heißen Sommertag, durch einen Blitzschlag, völlig nieder.


1929

Die Bäckerei von Oskar Laufer brannte, vermutlich durch einen Defekt in der Backstube, komplett ab.   


1931

Durch Sturmleuten der Kirchenglocken wurden die Dauchinger Feuerwehrleute zum Brand im Anwesen „Gebhard Hirt“, im Mühlweg, gerufen. Das Feuer entstand aufgrund einer Brandstiftung. Die Dauchinger Wehr wurde von der Schwenninger Feuerwehr unterstützt. Die Schwenninger Kameraden übernahmen die Wasserversorgung vom Hydranten beim heutigen Gasthaus „Lillys“ bis zur Brandstelle.   


1938

Langsam veraltete die Saug- und Druckkolbenpumpe und eine neue Pumpenart trat ihren Siegeszug an. Eine Kreiselpumpe mit Verbrennungsmotor! Die erste Pumpe dieser Art, samt Geräteanhänger, erhielt unsere Wehr, zusammen mit einer mechanischen Schiebeleiter, unter Bürgermeister Bertsche.


1940

In einer Sommernacht brannte wiederum im Neckartäle die Talmühle. Die Ursache war vermutlich ein heißgelaufenes Lager. Die Dauchinger Wehr wurde über die Kirchenglocken alarmiert.

Die Feuerwehrmänner zogen daraufhin den damals vorhandenen TS8-Anhänger von Hand zur Talmühle. Sie wurden bei den Löscharbeiten von den Kameraden aus Schwenningen unterstützt.


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